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Der Winterberger Weg: Die Energiewende gestalten im Sinne der Bürger

Winterberg gestaltet aktiv die Energiewende und reagiert auf die gesetzlich vorgeschriebene Ausweisung von Windenergieflächen im Stadtgebiet mit dem „Winterberger Weg“! Weshalb dieser Weg notwendig ist, wie er gestaltet werden soll und warum die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen, die Feuerwehr, Vereine, Ehrenamtler sowie die Infrastruktur Winterbergs insgesamt davon maßgeblich profitieren können, wird bald bei einem Bürgerdialog ausführlich erörtert. Die Stadt Winterberg und die eigens für die Umsetzung gegründete Stadtwerke Winterberg Energie GmbH & Co. KG laden zu diesem Bürgerdialog unter dem Titel „Der Winterberger Weg: Energiewende für die Bürger“ alle Interessierten am 9. April um 18.30 Uhr (Einlass 17.30 Uhr) in die Schützenhalle Niedersfeld ein. Nach einer Einführung durch Bürgermeister Michael Beckmann werden die Schwerpunktthemen Windenergie und Bürgerbeteiligung in zwei Podiumsdiskussionen vertieft. Der Abend soll neben der Information über den aktuellen Stand zum Thema Windenergie im Stadtgebiet vor allem dazu dienen, die Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten sowie Anregungen, Kritik und das Meinungsbild zu den Bürgerbeteiligungsmodellen aufzunehmen.

Erträge in der Stadt halten und reinvestieren

Vor welchen Herausforderungen steht Winterberg? Die Ausgangslage ist klar: Der Ausbau der Windenergie ist seit 2022 gesetzlich vom Bund vorgegeben. In Winterberg werden durch die Bezirksregierung Arnsberg 8 Windenergiebereiche  mit einer Gesamtgröße von 4 Prozent des Stadtgebietes ausgewiesen. Die Antwort der Stadt Winterberg darauf: Der Winterberger Weg. Mit dem Ziel, den Ausbau von Windenergieanlagen und damit die Energiezukunft selbst in die Hand zu nehmen, geht die Stadt voran. „Wir hoffen deshalb auf eine große Resonanz beim Bürgerdialog. Uns ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger aktiv mitzunehmen und sie von Anfang an transparent zu informieren sowie am Prozess zu beteiligen“, betont Michael Beckmann. Für Winterbergs Bürgermeister ist klar: „Unsere Stadt steht vor einer großen Herausforderung, aber auch vor einer einmaligen Chance. Der Winterberger Weg bietet uns die Möglichkeit, die Energiewende aktiv zu gestalten und die Erträge in unserer Stadt zu halten.“ Ziel sei, die Vermarktung und den Ausbau der Windenergieflächen nicht externen Projektierern zu überlassen, sondern das Heft des Handelns so weit wie möglich selbst in der Hand zu halten. „Bei externen Projektierern fließen alle Erträge ab, ohne dass wir etwas davon haben. Unser Winterberger Weg ermöglicht es uns, die Erträge wieder im Sinne der Bürgerinnen und Bürger sowie unserer Heimat zu reinvestieren“, so Michael Beckmann.

Wirtschaftskraft stärken

Für die Umsetzung werden die Stadtwerke Winterberg genutzt und ausgebaut. „Das  ermöglicht es uns, die Windenergieflächen in Eigenregie zu entwickeln und die Anlagen zu betreiben. So bleiben auch die die Erträge aus der Projektentwicklung und aus dem Anlagenbetrieb in unserer Stadt. Diese einmalige Chance wollen wir für die Weiterentwicklung der Stadtwerke nutzen und Erneuerbare Energien als neues Geschäftsfeld aufbauen. Die dafür notwendigen Gesellschaften wurden bereits gegründet. Über den Verwaltungsrat ist Transparenz und öffentliche Kontrolle sichergestellt“, erläutern die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke Winterberg Energie GmbH & Co. KG, Dr. Norbert Menke und Henrik Weiß. Auch bei der Gründung einer Bürger-Energie-Genossenschaft und für die Ausstattung einer Bürger-Energie-Stiftung werden die Stadtwerke Winterberg Energie eine wichtige Rolle spielen. Durch die Reinvestition der Erträge in unsere Stadt übernehme man gemeinsam Verantwortung für die Heimat. „Wir stärken so die Wirtschaftskraft, schaffen qualifizierte Arbeitsplätze und tragen zu mehr Lebensqualität und Zusammenhalt in unserer Stadt und seinen Dörfern bei."

Was passiert konkret in der Umsetzung? Die Stadtwerke Winterberg Energie GmbH & Co. KG i.G. ist aktuell dabei, die gesetzlich für den Windenergie-Ausbau ausgewiesenen Flächen anzupachten. Allerdings sind bereits 4 von 8 Windenergiebereichen von den Eigentümern an fremde Projektiere verpachtet und stehen damit für den Winterberger Weg nicht mehr zur Verfügung. Die Stadtwerke haben alle Flächeneigentümer in den verbleibenden Windenergiebereichen angeschrieben, um die Flächen für den Winterberger Weg zu sichern. Parallel dazu werden die Stiftungs- und Beteiligungs-Modelle konkretisiert, um die zu erwartenden Erträge entsprechend reinvestieren sowie Investitions-Angebote für die Bürgerinnen und Bürger unterbreiten zu können. In der Genehmigungsplanung sollen die Windenergiegebiete dann behutsam, möglichst im Einklang mit unserer Landschaft, den Interessen des Tourismus und der Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden. „So übernehmen wir nicht nur gemeinsam die Verantwortung für die Energiezukunft. Wir sorgen auch für gute Perspektiven, unsere Heimat über die Erlöse attraktiv und zukunftssicher zu gestalten“, so Michael Beckmann.

Energiewende für die Bürgerinnen und Bürger

Die Vorteile des „Winterberger Weges“, der auch von anderen Kommunen im Sauerland aufmerksam verfolgt wird, sind klar definiert: Transparenz und Mitsprache bei Planung und Umsetzung im Sinne Winterbergs, Beteiligungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger an den Windenergieanlagen der Stadtwerke Winterberg Energie zu attraktiven Konditionen, sowie mehr finanzielle Gestaltungsspielräume - zum Beispiel für die Vereine – durch die Gründung und Ausstattung einer Bürger-Energie-Stiftung zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement in Winterberg und seinen Dörfern. Darüber hinaus stärken die Erträge aus der Windenergienutzung den Stadthaushalt für mehr Investitionen in öffentliche Infrastruktur wie zum Beispiel Schulen, Feuerwehr und Freizeiteinrichtungen. Durch die Gründung und Ansiedlung von Unternehmen für Betrieb und Verwaltung der Anlagen wird das Entstehen qualifizierte Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung gefördert. „Wir gewinnen zudem mehr Energiekompetenz vor Ort zur Gestaltung von Zukunftsthemen wie Nahwärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien, stärken die Stadt als Wirtschaftsstandort, nutzen die lokale Energiegewinnung für nachhaltigen Tourismus und zur Kompensation lokaler CO2-Emissionen“, erklären Dr. Norbert Menke und Henrik Weiß.

Nun heißt es also für die Bürgerinnen und Bürger, die erste Chance einer aktiven Beteiligung am Prozess zu nutzen und sich beim Bürgerdialog am 9. April ab 18.30 Uhr (Einlass 17.30 Uhr) in der Schützenhalle Niedersfeld zu informieren. „Nach der Eröffnung und Begrüßung wird es zwei Podiumsdiskussionen geben und wir legen den Fokus immer wieder darauf, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen sowie Fragen zu beantworten, um den Winterberger Weg transparent zu machen“, so Michael Beckmann abschließend.